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Muss Hektik sein?

Reduzieren Sie das Tempo und öffnen Ihre Sinne.

Ich bedaure diese Hektik im Hundealltag sehr. Denn die Hunde lieben es, wenn wir langsamer und gelassener unterwegs sind. Durch dieses reduzierte Tempo können sie mehr entdecken und erleben, sind mental ausgewogen stimuliert und doch auch bewegt. Sie sind weniger intensiv und haben so auch mehr Kapazität für Begegnungen oder andere Herausforderungen, die noch folgen.
 
Oft kommen mir die Menschen vor, wie wenn sie mit ihren Hunden ein Programm abspulen möchten. Es ist Spaziergang angesagt, also machen wir schnell unsere Runde. Wo bleibt da das Geniessen?
 
Wie oft bleiben Sie stehen und freuen sich über das, was der Hund gerade entdeckt?

Wissen Sie überhaupt, für was sich Ihr Hund wirklich interessiert oder meinen Sie es zu wissen?

- Haben Sie sich schon mal überlegt, was im Kopf Ihres Hundes vorgeht, wenn er ausgiebig einen Grashalm beschnüffelt? Es ist, wie wenn Sie ein gutes Buch lesen. Würden Sie es mögen, wenn man sie nach wenigen Sekunden wieder unterbricht? Nein? Warum machen wir es dann bei unseren Hunden? Auch sie möchten sich ausgiebig mit ihren Schnüffel-Büchern auseinandersetzen.
     
Warum denken Sie, dass das schnelle Ablaufen einer Runde wichtiger ist für den Hund, als dass er sich Zeit nehmen darf für das, was er erlebt? Hat Erleben wirklich mit Tempo zu tun? Für mich bedeutet erleben neugierig Dinge anzuschauen, mich damit auseinanderzusetzen, zu probieren, Erfahrungen zu sammeln. Denken Sie an ein kleines Kind, das neugierig die Welt entdeckt – geben Sie diesem die Zeit? Warum also nicht den Hunden?

Zeit ist so wichtig. Wir Menschen leben auf der Überholspur. Dies ist unser Entscheid. Nicht umsonst gibt es auch deshalb so viele Burnouts. Der Druck ist enorm und doch machen wir uns ganz viel Druck auch selbst. Doch ist es fair, die Hunde in diese Lebenskultur hineinzuzwängen. Hunde sind nicht so! Hunde lieben das Leben und möchten das, was sie gerade tun auch wirklich geniessen. Ist es zu viel verlangt? Hunde sind sehr genügsam und fordern wenig. Sie freuen sich über die Aufmerksamkeit, die wir ihnen schenken und die Zeit, die wir mit ihnen teilen. Umso wichtiger wäre es aus meiner Sicht, das Gemeinsame auch gemeinsam zu geniessen. Wir sollten unsere Bedürfnisse auf einem Spaziergang zurückstellen und vermehrt auf den Hund hören. Denn er hat wenig Wahl. Es ist die einzige Phase, die seinen Tag unterbricht, wo er die Aussenwelt erfahren und erleben darf. Warum dann immer in diesem hohen Tempo mit den Anforderungen, dass er einfach mitläuft?!
 
Drehen Sie den Spiess einmal um. Gehen Sie mit dem Hund spazieren. Hören Sie auf ihn, beobachten Sie ihn. Reduzieren Sie das Tempo und öffnen Ihre Sinne. Sie werde sehen, dass Ihr Hund dies dankend und glücklich annimmt und auch Sie viel beschwingter und entspannter unterwegs sind. Sollte ihr Gedanke sein, dass Sie das nicht können, dann fragen Sie sich einmal, wie entspannt Sie tatsächlich sind und ob dies nicht ein Hilfeschrei Ihrer Seele ist, etwas mehr zur inneren Ruhe zu finden.
 
In dem Sinne wünschen wir Ihnen frohes Geniessen